Freitag, 26. Juli 2013

Fluocarbon oder Geflecht ? Esox July 2013


Bestimmte Angel Techniken verlangen unterschiedliche Gerätekomponenten. Ich selbst habe lange damit gerungen bis ich die Perfekte Lösung für mich gefunden habe.

 
Des Öfteren begegne ich am Wasser anderen Angler Kollegen, man kommt ins Gespräch und begutachtet des anderen Gerät. Dabei bekomme ich immer wieder die komischsten Fragen gestellt. Wie z.B. „ Was willst du denn mit dem Schnürchen da fangen oder „ Was willst du denn mit dem kleinen Rütchen da ausrichten? Ich selbst bin auch immer wieder erstaunt darüber wie grob manch gestandener Angler zu Werke geht. Da wird teilweise mit 0,12mm Geflecht auf Forellen gefischt von der Rute mal ganz abgesehen. Als Angler und Tackle Junkie muss bei mir von der Rute über Rolle, Schnur und Köder einfach alles passen. Allround gibt es in meinem Repertoire nicht. Jede Combo hat ihr Einsatzgebiet, vier davon werde ich euch heute hier mal etwas näher bringen.
 
Fluocarbon
Fluocarbon oder Monofil kommt bei mir immer dann zum Einsatz wenn ich es mit scheuen Fischen oder klarem Wasser zu tun habe. Dann setzte ich auf diverse Finessetechnicken bei denen es meiner Meinung nach nicht auf den direkten Kontakt ankommt wie z.B. beim Angeln auf Sicht, mit einem schwimmenden aromatisierten Köder an freier Leine oder mit dem Split-Shot Rig um mal zwei von mehreren zu nennen.
Dafür verwende ich folgendes Setup





 
 
Für das angeln an freier Leine oder kleinen Swimjigs habe ich eine 3 Gramm Rute (Megabass Kirisame)
in Verbindung mit einem 0,18 mm Monofil. Mono deswegen weil es im Gegensatz zu Fluocarbon schwimmt. Eine Leine die untergeht würde die leichten Köder die ich zum Oberflächenangeln einsetzte mit runter Ziehen und der ganze Effekt wäre dahin. Diese Ruten Rollen Verbindung ist extrem leicht es gibt wohl kaum etwas leichteres auf dem Markt. Wer jetzt aber denkt damit würden sich nur kleine Fische fangen lassen der irrt gewaltig. Große Döbel und Bachforellen selbst ein Waller mit knapp 85 cm ist dieser Combo erlegen.
 
 
 
 
 
Um kleine Jerkbaits oder sämtliche Topwater Lures zu präsentieren verwende ich eine leichte Casting Rute (Megabass Reservoir Dog). Mit einer Länge von 1,73m und einem Wurfgewicht von 3,5-14 Gramm In Kombination mit einer Daiwa Px SPR und einem 3lb. Fluocarbon ist dieses Setup perfekt für allerlei Hardbaits bis 8 cm. Hier ist der sinkende Effekt des Fluocarbon von Vorteil da die kleinen Suspender nicht gegen den Auftrieb der Line ankämpfen müssen und der Köder läuft besser wenn die Twitches nicht eins zu eins übertragen werden.






Versucht mal ein Rutenlages Fluocarbonvorfach durch die Ringe eine Castingrute zu werfen, da sind Perücken vorprogrammiert. Ab einem gewissen Gewicht fliegt das nicht mehr sauber von der Rolle da die Köder hierfür einfach zu leicht sind um das Taper durch sämtliche Ringe zu ziehen. Ein super Nebeneffekt ist, das man aufgrund der Dehnung nicht mehr so viele Aussteiger hat als mit Geflecht.

Hier einige der von mir verwendeten Fluo Lines.
 
Megabass Dragon Call, Yamatoyo Razor Fluoro, Yamatoyo Addict Fluoro und das Seaguar Inviz X das Camotackle vertreibt. Das Dragon Call hat die geringste Dehnung wobei das Seaguar das abriebfesteste ist.
Geflecht
Geflecht und bei mir hauptsächlich die Nanofil von Berkley kommt dann zum Einsatz wenn ich den Kontakt auf dem Grund suche, genauer gesagt beim Jiggen, Texas oder Carolina fischen. In Verbindung mit einer etwas längeren Rute von 2,07 (Casting)- 2,25m,(Spinning) da ich einteilig bevorzuge. Aber das muss jeder selbst entscheiden, es hat auch viel mit dem zu befischenden Gewässern zu tun.

 


 

 
 
Zum Jig und Drop Shot angeln verwende ich eine 2,25m lange Rute mit einem Wurfgewicht bis 21 Gramm(Megabass Beast Hunts) in Verbindung mit einer 2500 Rolle. Die wiederum habe ich mit einer 0,10mm Nanofil bespult. Die Nano ist in Sachen Wurfweite nicht zu übertreffen. Damit kompensiere ich ein wenig die Länge der Rute. Köder zwischen 3 und 5 Inch machen sich perfekt an dieser Combo. Das kann jetzt dem einen oder anderen Zanderangler etwas leicht erscheinen doch selbst große Fische haben der Japanischen ¾ oz. Rute nichts entgegenzusetzen.

 

 

 

 
 
Das Texas und das Carolina Rig schreien förmlich nach einer Bc-Rute so wie das Drop-Shot und der Jig nach einer Spinning Rute. Zum Einsatz kommt eine 2,07m lange extrem leichte Rute mit einem kurzen Hand Teil (Megabass Eiger Northwall). Kurz deswegen, weil man diese Techniken doch eher aus dem Handgelenk als aus dem Unterarm heraus fischt. Mit der Daiwa Px68 und einer 0,08mm Nanofil garantiert diese Combo Stundenlanges ermüdungsfreies fischen. Wobei das geringe Gewicht von gerademal 260 Gramm (komplette Combo) auch seinen Beitrag dazu leistet.
 
 
Den einzigen Kompromiss den ich in Sachen Geflecht und Bc Rolle eingehe ist beim Fischen von diversen Rigs sprich Texas, Carolina und Neko Rig. Da ist der Kontakt das wichtigste zumindest bei unseren Heimischen Fischen, beim Schwarzbarsch ist das etwas anderes. Selbst auf Hechte fische ich bei allen Zugködern Fluocarbon, da allerdings in Stärken zwischen 12lb und 20lb je nach Köder und Rute. So hat jede der beiden Leinen ihre Vor und Nachteile es gilt sie nur Optimal einzusetzen. Ich für meinen Teil fahre mit dieser Variante am besten. Das soll jetzt keine Belehrung sein sondern nur ein Anstoß mal etwas zu experimentieren.
 
Man kann mit dem Durchmesser seiner Schnur ein ganzes Stück herunter gehen ohne dabei etwas zu riskieren wenn man sein ganzes Tackle richtig darauf einstellt. Und feiner bedeutet für mich raffinierter was sich wiederum am Fangerfolg deutlich bemerkbar macht.
In diesem Sinne viel Spaß beim Experimentieren.
 
Andate a Pesca

Auch im Aktuellen Esox Magazin Nr.7 2013 nachzulesen
 
Vielen Dank Herr Halletz
 

 



 

 

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