Sonntag, 18. November 2012

Paris Fishing Report




Paris –  Man ist von Hotspots sprichwörtlich umgeben wo soll man da nur anfangen?

Eine Ecke sieht besser aus als die andere. Brücken, Pfeiler und steil ins Wasser abfallende Mauern so weit das Auge reicht, ein Paradies für Barsch und Zander.

Wir quälen uns jetzt schon eine ganze Weile durch die vollen Straßen und Metro Stationen der Französischen Hauptstadt Paris. Von der Place d‘ Italie wo uns der Busfahrer abgesetzt hat bis zur Place de la Rèpublique ist es auch ein ganzes Stück. Dort müssen wir allerdings schleunigst hin denn wir werden schon von unserer Vermieterin erwartet.
Die wenigsten kommen nach Paris um ihre Zeit an den Ufern der Seine oder dem Canal St. Martin zu verbringen. Und so ist es auch nichts außergewöhnliches das wir von einigen Freunden für völlig verrückt erklärt wurden. Da dies aber nun schon unsere vierte gemeinsame Tour nach Paris ist soll sie diesmal ganz im Zeichen von Barsch und Zander stehen.





Wir haben also zwei volle Tage um den Fischen der Hauptstadt nachzustellen.


Doch zuvor müssen wir uns erstmals um die Angellizensen kümmern.



 

Angelkarten gibt es im 7. Arrondissement gegenüber der Metro Station La Tour Maubourg im Angelgeschäft DPSG (Des Poissons Si Grands). Der Tag kostet 10 € die Woche 30 € und gültig ist die Karte für die Seine, den Canal St. Martin sowie das Bassin de la Vilette.
Für den ersten Tag steht der Canal St. Martin auf dem Programm. Auf einer Länge von etwa 4,5 km durchquert der Kanal das 10., 11. und 12. Arrondissement, ist 25 m breit und ca. 2,5 m tief. Es ist das Hausgewässer der FTF Crew (French Touch Fishing Crew) mit denen wir uns für den ersten Tag verabredet haben. Als wir eintreffen sind diese gerade dabei ein Video mit dem Französischen Fernsehen abzudrehen. (Link für das Video siehe Infokasten)In Paris wird viel für das moderne Street-Fishing getan es herrscht eine richtige Scene die landesweit tätig ist und Veranstaltungen organisiert wie die Open Street de Paris um nur eine von mehreren zu erwähnen.



Fred und David beim Videodreh mit dem Französischen Fernsehen
David und Fred erklären uns, dass es im Kanal darauf ankommt möglichst leicht und Naturgetreu zu fischen da die Fische hier einiges gewohnt sind und so manchen Köder Katalog auswendig kennen. Deswegen setzen wir auf Bleiköpfe zwischen 3 g bis maximal 5 Gramm, was aber noch effektiver sein soll ist das Dropshot Rig. Was die Farben angeht, sollte Braun und alle Glitter Farben der Renner sein und von der Größe bis maximal 7 cm wobei sie nicht zu voluminös sein dürfen.
So fischen wir uns nun schon seit einigen Stunden den Kanal aufwärts, haben aber noch keinerlei fischkontakt. Als wir schließlich oberhalb der Schleuße Ècluse du Temple angekommen sind sehen wir ein viel versprechendes Krautfeld. Meine Freundin Yvonne montiert einen kleinen Spinnerbait den sie am Morgen im Angelgeschäft erstanden hatte und prompt stellte sich der Erfolg ein. Wenn auch nur ein kleiner gestreifter der bei der Landung abkam aber zumindest war der Anfang gemacht. Wir reagieren und montieren kleine Twitchbaits und Oberflächenköder um das Krautfeld besser abfischen zu können, doch bis auf zwei Nachläufer und einen kleinen Kaulbarsch ist nichts mehr an den Haken zu bekommen. Die Mäuler der Fische scheinen heute einfach wie vernagelt. Dass der Kanal aber gutes Potenzial hat und auch richtig große Barsche beherbergt könnt ihr auf der Seite der FTF Crew sehen (Link siehe Info Kasten). Zu guter Letzt setzt auch noch ein ziemlich starker Regen ein sodass wir das Angeln für den ersten Tag beenden.


Am zweiten Tag sind wir an der Seine unterwegs. Dafür hatte ich meinen Freund Olivier Agoguè vom Plus Fishing Team France engagiert der den Fluss kennt wie kein zweiter. Er wird uns die Hotspots in Paris zeigen. Wir trafen uns unter der Pont de l'Alma von wo aus wir die Tour Starten werden. Die Strecke die wir uns vorgenommen haben ist gut 4 km lang und beherbergt einige heiße Stellen mit großen Brücken die hier die Seine auf mehr als 100 m überspannen und ein wahres Eldorado für Barsch und Zander aber auch große Welse darstellen. Doch es soll nicht einfach werden wie uns Olivier versicherte, da es kurz vor dem Brutschlupf der Weißfische ein gravierendes Hochwasser gegeben hat, das fast die ganze Jungfischpopulation dahingerafft hat. Daher sind kaum Stellen auszumachen an denen sich Barsch und Zander ballen. Also nicht gerade die besten Aussichten für eine Pariser Barschorgie. So angeln wir uns von Brücke zu Brücke bis wir an der Pont Alexandre ankommen. Dort konnte Olivier den ersten kleinen Barsch auf Dropshot fangen. Schnell montieren wir kleine Gummifische und klopfen die Brücke nach und nach ab.
Dann kam der Ausruf! „ Fisch“ und es ist Yvonne die den nächsten schönen Franzosen landet.


Ein vorzeigbarer Fisch von 34 cm

Jetzt sind wir heiß wie Frittenfett beim Anblick dieses stolzen Fisches und wollen auch unsere Trophäe. Also konzentriert weiterfischen auch wenn es wegen der Hitze nicht einfach ist die Konzentration aufrecht zu halten. Etwas weiter Stromauf sehen wir einige vertäute Schiffe an denen wir unsere Gummis präsentierten wollen. Es dauert eine Weile und dann kann mein Bruder Edwin einen heftigen Biss verzeichnen, doch der Anhieb geht ins Leere. Er lässt sich nicht beirren und macht den gleichen Wurf noch einmal und wird prompt belohnt. Diesmal sitzt der Anhieb und zum Vorschein kommt ein kleiner aber feiner Zander.






Am späteren Nachmittag gehen wir eine Kleinigkeit essen, bei der Gelegenheit erzählt uns Olivier dass Massenfänge momentan kaum möglich seien, dafür sind aber die Fische die man ans Band bekommt recht stattlich und das man immer mit einem Barsch der 40 plus Klasse rechnen kann.
Angefacht von den Worten unseres Freundes geht es zurück an die Seine um unterhalb der Place de La Concorde unsere Tour fortzusetzen. Gerade wieder am Wasser angekommen ist es wieder Yvonne die den nächsten Barsch hakt. Mit einem kleinen Gummifisch der Firma Reins entlockt sie der Seine die nächste Schönheit. Wieder ein strammer Fisch der dreißiger Klasse.

„Now she’s on fire!”
So gehen wir weiter und alle paar Meter werfen wir die Köder in die Fluten um nach aktiven Fischen zu suchen bis wir die Pont des Arts auch Lovers Bridge genannt (wegen der Schlösser die verliebte Pärchen dort anbringen und sich dabei etwas wünschen) erreichen. Direkt unter der Brücke erwischt Olivier einen dicken Stachelritter mit einem kleinen Crankbait.



 Dann wechseln wir das Ufer um in Richtung Pont Neuf und Ile de la Citè vorzustoßen. Auf den letzten 500 m unserer Strecke sei das Dropshot Rig sehr gut meint Olivier also montieren ich und mein Bruder um, doch Yvonne vertraut weiterhin ihrem kleinen Jig garniert mit einem Bubbling Shaker von Reins. Und sie liegt genau richtig damit, denn nach dem zweiten Wurf belehrt sie uns erneut eines Besseren. Die leichte Rute geht richtig in die Biege so dass man wieder auf einen schönen Fisch hoffen kann. Wir warten gespannt was aus der Tiefe der Seine zum Vorschein kommt.

Und siehe da!
Wieder ein stattlicher schön gefärbter Barsch.

"Sie hat uns gnadenlos an die Wand geangelt“

Und dass es an Nachwuchs Barschen in der Seine auch nicht mangelt beweist unser Guide zum Schluss der Tour. Mit einem Dropshot Rig kann er den letzten Barsch des Tages an einem Pfeiler der Brücke klar machen. Wir haben unser Ziel erreicht, am Pont Neuf beenden wir den Tag. Olivier muss noch den ganzen Weg zurück zum Ausgangspunkt denn dort hat er seinen Roller geparkt.
Mit den vierziger Barschen hat es leider nicht geklappt, dass aber noch weit größere vorkommen konnten wir des Öfteren sehen. Mehrmals hatten wir Nachläufer die gut 40 cm und mehr waren. Und die an den Haken zu bekommen wird unser Ziel für unseren nächsten Besuch im Oktober.
Dann bei der Open Street hier in Paris.
Au revoir bis zum nächsten mal
P.S: Un grand merci à Olivier Agougè pour cette belle journèe sur la Seine

Geräte Check

Wir verwendeten Ruten der Ml (Medium Light) Klasse, ausreichend für die Kanäle sowie die Seine.

Köder für den Canal St. Martin:
 
Gummis in Braun und Glitter bis 6 cm zb. Reins Rockvibe Shad in 3 Inch
Keitech Easy Shiner 3 Inch

Leichte Bleiköpfe bis max. 5 Gramm, Dropshot, kleine Crankbaits wie Megabass Baby Griffon oder D Chubby von Illex und Twitchbaits wie der Live X Smolt Megabass, Squirrel von Illex
Köder für die Seine:

Gummifische zwischen 5 cm bis 10 cm in Weiß und Natur Farben
z.B. Spindelworm von Megabass in 3 und 4 Inch, One Up Shad von Sawamura oder Tiemco Super Fin Tail. Die Barsche der Seine sind nicht zimperlich.
Bleiköpfe von 7-10 Gramm, Dropshot,
Crankbaits zb. DD Griffon von Megabass oder Tiny Blitz von OSP.


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